Luftverschmutzung ist eines der weltweit führenden Gesundheitsrisiken
Ein kürzlich veröffentlichter Artikel der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zeigt die Verringerung der Lebenserwartung durch Luftverschmutzung im Vergleich zu anderen Risikofaktoren
Verschmutzte Luft ist gesundheitsschädlich und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf- und Atemwegs-Erkrankungen. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie und der Universitätsmedizin Mainz haben in einer neuen Studie berechnet, dass Luftverschmutzung die Lebenserwartung der Menschen im globalen Durchschnitt stärker verringert als Infektionskrankheiten oder andere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie beispielsweise Rauchen.
“Luftverschmutzung übersteigt Malaria als Ursache für einen vorzeitigen Tod um den Faktor 19 und HIV / Aids um den Faktor 9. Da die Auswirkungen auf die Gesundheit so enorm sind und die Bevölkerung weltweit betreffen, könnte man sagen, dass unsere Ergebnisse auf eine Luftverschmutzungspandemie hindeuten.”
- Prof. Dr. Jos Lelieveld
|FAKT: Australien hat die strengsten Luftreinhaltungsstandards.
2.9 YEARS
Luftverschmutzung verkürzt das Leben der Menschen weltweit statistisch gesehen um durchschnittlich rund 3 Jahre.
Fast 2/3 der durch Luftverschmutzung verursachten Sterbefälle, nämlich rund 5,5 Millionen pro Jahr, sind den Erkenntnissen der Studie zufolge grundsätzlich vermeidbar, denn der Großteil verschmutzter Luft stammt aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe. So schätzen die Forscher auch, dass die durchschnittliche Lebenserwartung weltweit um etwas mehr als ein Jahr steigen würde, wenn die Emissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe wegfallen würden.
Die Forscher der Universitätsmedizin Mainz und des Max-Planck-Instituts für Chemie haben im vergangenen Jahr eine ähnliche Studie veröffentlicht, die sich mit den Folgen der Luftverschmutzung in Europa befasste: Danach sterben jedes Jahr fast 800.000 Europäer vorzeitig an Krankheiten, die durch Luftverschmutzung mit verursacht werden. Verschmutzte Luft verkürzt die Lebensdauer der Europäer im Schnitt um mehr als zwei Jahre.